Malva + Josy
DOORS 1900
START 2000
VVK 15
AK 18
Malva
Malva sitzt mir gegenüber, wild gelockt und doch ordentlich frisiert. Feingliedrige Hände umfassen
eine Kaffeetasse. Große Augen ertasten Raum und Menschen, denn Malva betrachtet gerne das
Leben - ihres und das der anderen, generell und auf ihrem zweiten Album „A Soft Seduction
Daily“. Sie schaut von oben herab, ohne jedwede Herablassung, dafür aus einer Art erzählerischen
Vogelperspektive. Probates Transportmittel der Wahl sind Töne, Melodien, Kadenzen, die auch auf
ihrem zweiten Album scheinbar ohne Anstrengung herausperlen, aus dieser jungen Frau, die sich
aufmacht das Dasein zu erkunden. Malva, die mit 16 erste Songs aufnahm und schon Melodien
nachgesungen hat, als ihr noch Worte fehlten.
„Manchmal sagen Leute ´seid doch mal laut!`“ Malvas Ringe klackern auf ihrer Tasse ungeduldig
den Takt zum eigenen Unverständnis. Leicht war das nicht, diese übergriffigen „Ich meins doch nur
gut“-Attitüden abprallen zu lassen. Diese Zeiten sind nun vorbei, fährt das Publikum doch gerade
wegen Malvas Ruhe runter und gibt den Raum frei für ihre immense Präsenz. Denn die Band
schafft, was nicht viele können: laut im Leise sein. In einer Zeit, in der alles schneller, massiver und
immer eins mehr sein soll, jeder Reiz den anderen übertrumpfen muss, hat MALVA die einmalige
Gabe jedes Ion in Halle, Saal oder Club komplett mit musikalischer Anwesenheit auszufüllen.
„Sobald ich auf der Bühne stehe und loslege, kann ich mich selbst greifen und bin bei mir. Dieses
Gefühl habe ich sonst nur beim Schreiben“.
Malva ist Namensgeberin des Duos MALVA, das auch aus Quirin besteht, der diverse Instrumente
spielt und die Songs arrangiert. Außerdem solle doch bitte nochmal erwähnt werden, dass die
beiden kein Paar sind. Augenscheinlich wird immer noch davon ausgegangen, man müsse ein Paar
sein, um gemeinsam Musik zu machen. Malva und Quirin also, die nicht im Traum daran denken ein
Paar zu sein und sich trotzdem als musikalisches Traumpaar perfekt ergänzen. „Ich schreibe die
Texte und meistens auch die Melodien und lege sie in seine Hände“, denn Quirin, Master der
Mischung, lässt nichts fallen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemanden finde, der mich so gut
versteht!“. Die beiden teilen sich eine musikalische Wellenlänge. Eine, die nicht zu sehr nach Beat
oder Elektronik klingt, sondern ihren analogen Charakter behält.
„A Soft Seduction Daily“ erzählt von Auf und Abs, Serpentinen und Kurven, Romanze und
Melancholie, spielt mit Worten, Musikstilen, dem Leben im Konjunktiv - wobei selbst die leise
Nachdenklichkeit angenehm nach Zartbitter schmeckt. Malva und Quirin fangen auf dem zweiten
Album an, sich in diverse Richtungen zu bewegen, die Grenzen ihrer musikalischen Persönlichkeit
auszuloten und so klingt „A Soft Seduction Daily“ durchaus auch mal etwas lauter. „Wie können wir
noch sein?“ fragten die beiden sich, wo das erste Album eher fragil wirkte. Malva lächelt „vielleicht
habt ihr Euch ja alle getäuscht!“. „Electric“ ihr Song, der die sensible Zartheit an der Disco-
Garderobe abgegeben hat, will nicht gestreichelt werden, sondern wild auf der Tanzfläche die
Haare schütteln und dabei mit den Hüften wackeln.
Den Anfang der gemeinsamen Historie von MALVA liefert ein Konzert von Jesper Munk in
München. Malva und Quirin sind zum ersten Mal verabredet, aber sie hat ihr Ticket vergessen und
muss nochmal nach Hause. Bei ihrer Rückkehr spielt die Vorband schon. Bleibt also nur schnell
reinrennen ... und frontal mit jemandem zusammenstoßen. Als Malva eine Entschuldigung
stammelnd den Kopf hebt, steht Jesper Munk da und sagt ganz lässig: „alles gut, kein Stress!“.
Und jetzt? Alles gut. Folgt doch auf dem neuen Album ganz passend zur ersten Begegnung der
gemeinsame Song „Romance With A Memory“. „Es ist so schön, Du läufst als Fan in jemanden rein
und jetzt gibt es ein Duett!“ strahlt die Person Malva. Ihre Zusammenarbeit kam allerdings nicht
von ungefähr, denn Jesper und Malva teilen sich nicht nur das Monopol der schönen Stimme, sie
haben auch denselben Manager. Fürs aktuelle Duett sollte man Karma, Universum und dem
Management danken, denn das Lied ist ein musikalisches Elementarereignis. Zwei Stimmen, die
sich ineinanderflechten, mal über- und mal untereinander fließen, die sanfte Verführung schöner,
fast jazziger Töne – la vie est belle. Mensch ist schon nach dem ersten Refrain verliebt ... in sie und
ihn und Quirin, die Jugend und die junge Liebe, während jeder Ton rein stimmlich runtergeht wie
flüssige Schokolade. Eine zwar subjektive Einschätzung aber nicht minder veritabel, denn Liebe ist
ja universell, wie gute Musik. Wo wir wieder beim Albumtitel wären: „A Soft Seduction Daily“ – ja,
bitte! Eine weitere Zusammenarbeit der schönen Töne liefert Malvas Song „Paper-Thin“ mit dem
Österreicher Oskar Haag, der Malva im März 2023 als seinen Support in Wien und Linz einlud. Oskar,
zwischenzeitlich mit einem FM4-Amadeus-Award ausgezeichnet, teilt sich mit Malva auf „Paper-Thin“den
Chorus, so dass an dem Song so gar nichts außer dem Titel dünn daher kommt.
Malva textet auf Deutsch und Englisch. Laut Malva steht bei den deutschen Songs immer zuerst
der Text. Sie schreibt jeden Tag exakt drei Seiten in ihr kleines, schwarzes Notizbuch. Erlebtes,
Erdachtes, Erfundenes wird zu Papier gebracht und vielleicht später zu einem ihrer Songs
gemacht ... bei den englischen Titeln ist es andersrum, da spielt zuerst die Musik. „Ich spüre, ob
eine Melodie Englisch oder Deutsch ist“. Englisch sei ein Stück weiter weg „da bin ich ein anderer
Teil von mir, vielleicht ein bisschen mehr sassy. Zu den deutschen Liedern habe ich einfach einen
viel persönlicheren Bezug.“ Malvas Texte beherrschen die hohe Kunst Emotionen mit Sprache zu
versehen und dabei nicht kitschig zu klingen. „Du gibst mir die Heiterkeit zurück und danach einen
aus. Wegen Dir bin ich diesmal wieder hier, bekomm ich auch mein Glück bei Dir aufs Haus?“ So zu
hören in ihrem Song „Glück aufs Haus“ einer vertonten Beobachtung aus Malvas Lieblingsbar. „Im
Café Kosmos sind immer dieselben Leute und ich hab mich gefragt, warum sie jeden Tag
hingehen, ob sie zum täglichen Drink auf ein bisschen Glück, einen kurzen Moment der
Aufmerksamkeit hoffen ... “. Da sitzt sie auf der grünen Samtcouch mit dem ausgezeichneten Blick
aufs illustre Publikum, um die nächste Geschichte ins schwarze Büchlein zu schreiben.
„Mal schauen , wo es mich noch hintreibt.“ sagt Malva. „Ich möchte nichts an mir verändern
müssen, nur damit ich in ein Konstrukt passe, die Leute mich anders wahrnehmen. Die denken, weil
ich so ruhige Musik mache, muss ich auch introvertiert und scheu sein“. Bleibt nur eine freundliche
Empfehlung an all die „Lauter“-Rufer vielleicht doch einen Versuch im Leise sein zu wagen
https://www.instagram.com/istdochmalvasanderes/
https://www.youtube.com/watch?v=BGnzcFxC8Nw
JOSY
JOSY ist eine 19-jährige Musikerin und Produzentin aus Augsburg, die frischen Wind in die Musikszene bringt. Ihr Sound verbindet eingängigen Teen-Rock-Pop mit modernen Alternative-Pop-Elementen - mal roh und gitarrenlastig, mal smooth und elektronisch. Sie beweist nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Produzentin echtes Gespür für Sounds, die nach vorne gehen.
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